Wir wollen keine Blumen, wir wollen endlich Impfstoff!

Priewasser: „Unternehmerinnen hatten im letzten Jahr massiv unter der Pandemie zu leiden: Existenzsorgen, Home-Schooling und ein ständiges Auf und Zusperren prägen den Alltag. Die Mehrbelastung bleibt zum Großteil bei den Frauen hängen, teilweise gibt es ein Zurück zu vermeidbaren alten Rollenbilder.“


Impfstoff einziger Weg, um ein Zurück zu alten Rollenbilder zu verhindern

Je länger die Krise dauert, desto stärker werden Frauen in vermeidbare alte Rollenbilder zurückgedrängt. „Darum wollen wir keine schönen Worte oder Blumen, sondern Impfstoff für alle die sich eine Impfung wünschen. Nur die Impfung kann diesen Spuk beenden“, ist sich Alexandra Priewasser sicher und ergänzt: „Die missglückte Kommunikation über einen Impfstoff Astra Zeneca  führt dazu, das der Impfstoff liegen bleibt und sich nicht genügend  Personen aus der ersten Prioritätsgruppe anmelden.  Auch Astra Zeneca minimiert das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes und die Nebenwirkungen sind unterschiedlich zu bewerten. Da hat man unnötig Pulver verschossen. Ein Großteil der produktiven Gesellschaft – vermehrt Frauen und Alleinerzieherinnen sind zum Nichtstun verurteilt oder durch Homescooling und Homeoffice überfordert und an den Rand der Existenz gedrängt wegen der verfehlten Bestellpolitik und Impfstoffkommunikation. Es ist beschämend!“

Ein-Personen-Unternehmerinnen am stärksten von der Krise betroffen

Sehr viele Frauen sind als Ein-Personen-Unternehmerinnen (EPU) tätig und sind damit ganz unmittelbar von der Krise betroffen. „Als EPU hat Frau keine Lobby. Es steht in keiner Zeitung, wenn ein EPU in Insolvenz geht. Auch bei den Hilfen zeigt sich: EPU steigen am schlechtesten aus:  Nur 1.200 EUR monatlich gibt es im Durchschnitt vom Härtefallfonds. Davon sind freilich noch SV Beträge und Fixkosten zu bedienen.“, klagt Christiana Schneeweiß, selbständige Kulturvermittlerin und Ein-Personen-Unternehmerin.

Keine Statistiken, kein Problem

Rund ein Drittel der ca. 46.000 Salzburger UnternehmerInnen sind weiblich. Unter den Dienstleisterinnen ist der Anteil noch höher. „Das sind diejenigen, die mit Masken unter erschwerten Bedingungen und höherer Ansteckungsgefahr tagtäglich arbeiten.“, stellt Alexandra fest. Detaillierte Erhebungen oder Befragungen gibt es freilich nicht. Ganz nach dem Motto „Wo keine Statistik, da gibts auch kein Problem. Noch ist völlig unklar, wie viele EPUs und KMUs die Krise überstehen werden und wie viele in Insolvenz gehen müssen.“

Wussten sie….?

…dass beinahe jedes zweite Unternehmen in Salzburg von Frauen gegründet wird?
…dass 4 von 5 UnternehmerInnen in den körpernahen Dienstleistungsbereichen Friseur, Personenbetreuung, Kosmetik und Massagen und Modedesign weiblich sind.
…dass Frauen mit den Bildungsabschlüssen mit Männern längst gleichgezogen sind und bei der jüngeren Generation sogar die Nase vorn haben?

Rückfragehinweis:
Alexandra Priewasser, 0664 75032236
Inh. Genusskrämerei Hallein, SWV Gastronomiesprecherin
Mitglied im Landesfrauenvorstand der WKS – Frau in der Wirtschaft

Mag. Christiana Schneeweiß, 0664 3401757
Kultur-Vermittlerin
Inh. Kultur Tourismus Salzburg