Peter Mörwald: „Es muss einen Zuschuss der öffentlichen Hand wie im Burgenland geben, sonst bleiben die zu pflegenden Personen und Familien auf den Kosten sitzen. Das ist für viele unleistbar.“
Die Kosten für Zugtransport, Hotel und Tests aus Rumänien belaufen sich auf ca. 300 EUR. Der Rücktransport schlägt mit mind. EUR 100 zu Buche. Da viele 24h Betreuer/innen weniger als 1.000 EUR verdienen, werden sie diese Kosten kaum tragen können. Auch für die zu pflegenden Personen sind diese Zusatzkosten nicht zumutbar. In Salzburg werden ca. 960 Personen zuhause von ausl. Betreuer/innen gepflegt.
Haftungsfragen und Rücktransport sind noch zu klären
WLS Vorstand Thomas Naglseder: „Einen Zug von Rumänien nach Österreich fahren zu lassen reicht nicht. Völlig unklar ist noch das Prozedere des Rücktransports. Auch das muss von einer zentralen Stelle aus, unter Einbindung der Agenturen koordiniert werden. Wenn keine Agentur vorhanden ist, muss die betroffenen Familien unterstützt werden.“
Die Herausforderung wird sein, dass Personenbetreuer aus verschiedenen Bundesländern und Familien zeitgleich den Rücktransport antreten können. Hier muss sichergestellt sein, dass auch der Betreuerwechsel im Sinne der zu pflegenden Personen erfolgt.
„Wir fordern die Bundesregierung auf die Haftungsfrage zu klären. Was passiert, wenn ein/e 24h Betreuer/innen trotz Test eine zu pflegende Person oder umgekehrt mit Corona ansteckt? Wer haftet für etwaige Schadensersatzansprüche? Das könnten im Fall des Falles zu existenziellen Fragen für die Agenturen, zu pflegende Personen oder die Personenbetreuer/innen werden“, so WLS Vorstand Naglseder.
Slowakische Betreuer/innen dürfen nicht vergessen werden
In Salzburg gibt es mehr als 1.000 Betreuer/innen aus Rumänien, dicht gefolgt von 800 slowakischen Pflegekräften sowie weitere aus anderen Ländern.
„Ob eine zu pflegende Person einen Kostenzuschuss erhält, darf nicht von der Nationalität der Pflegekraft abhängen. Wir haben überall das Problem mit dem erhöhten Transport-, Übernachtungs- und Testkosten“, gibt Peter Mörwald zu bedenken.
SWV kritisiert weiterhin „Ausschluss von Pflegekräften“ von Härtefonds
Noch immer sind im Antragsformular des Härtefonds „Steuernummer“ und „Österr. Bankverbindung“ Pflichtfelder. „Viele ausländischen Personenbetreuer haben keine Steuernummer, da sie unter 11.000 EUR/jährlich verdienen. Auch ein österreichisches Bankkonto ist oft nicht vorhanden. Durch die Vorgaben des Finanzministeriums können viele Personenbetreuer NICHT um Härtefondsgelder ansuchen. Wir wollen daher, dass diese Knock-Out-Kriterien entfernt werden“, fordert Peter Mörwald erneut.
Gemeinsamer Antrag über WK Zuschuss
„Sollte die öffentliche Hand nicht schnell zu einem Ergebnis kommen, dann werden SWV und WLS einen gemeinsamen Antrag für die Kostenübernahme durch die Wirtschaftskammer stellen. Im Osten Österreichs zahlt die WK bereits 100 EUR dazu“, so SWV Präsident Peter Mörwald und WLS Vorstand Thomas Naglseder.